Chronik
Portrait des VfR im März-23 im sportKURT
Im SportKURT vom März 2023 gibt es ein Portrait des VfR über mehrere Seiten.
Den Bericht dürfen wir freundlicherweise auf unserer Homepage übernehmen.
Viel Spaß beim Stöbern unter folgendem Link:
SportKURT 03/23 Starke Persönlichkeiten und starke Teams (PDF-Format, 2,1 MB)
Gründerjahre im Wilscher Sport
Vor 80 Jahren spielte der Sport in Wilsche eine untergeordnete Rolle. In einem Lexikon wird der Sport am Anfang des vorigen Jahrhunderts als undeutsch als Zeitvertreib für Nichtstuer, als Sittenverderbnis oder Rohheit dargestellt. Trotzdem entwickelte sich der Breitensport durch Turn – und Sportvereine beträchtlich.
In Wilsche lebten vor 80 Jahren 400 Einwohner von harter Arbeit in der Landwirtschaft oder im Handwerk. Aus der Zeit vor dem 1. Weltkrieg wird berichtet, dass die Jugend Abwechslung suchten durch Fußball, Faustball und Turnen. Es waren wie immer bei neuen Entwicklungen, Außenseiter und Idealisten, die Abwechslung suchten. Ganz im Sinne des Wortes Sport, das aus dem lateinischen Wort Sportare abgeleitet ist und „ sich zerstreuen „ bedeutet. Der erste Weltkrieg unterbrach diese Aktivitäten in Wilsche.
Nach dem ersten Weltkrieg wurden Turnen, Fußball und Leichathletik intensiver betrieben. Der Sport wurde organisiert und es wurden Wettkämpfe mit anderen Vereinen bestritten. Es waren wieder Idealisten und Fanatiker die die Herausforderung suchten. Das Arbeitsleben gab noch nicht viel Freizeit für den Sport her. Zuschauer waren die Ausnahme. Der Sport wurde heimlich, dafür aber umso intensiver betrieben. Zu den Wettspielen ging es per Fußmarsch. Diese Einsatz – und Opferbereitschaft war das Fundament für eine Aufbruchstimmung um die 30er Jahre. Viele damalige Teilnehmer schwärmten von dieser Zeit. Sie haben mit privater Initiative Turn- und Sportgeräte gekauft, Sportgelände geschaffen und Erfolge eingefahren im Bereich Turnen, Leichtathletik und Fußball. Diese Entwicklung wurde durch den 2. Weltkrieg unterbrochen.
Neubeginn nach dem 2. Weltkrieg
Nach dem 2. Weltkrieg stand auch in Wilsche die Bewältigung der lebens-notwendigen Probleme im Mittelpunkt. Viele Vertriebene und ausgebombte Familien fanden hier ihre neue Heimat. Wilsche wuchs schnell auf 850 und zwischen 1955 und 1965 auf 1300 Einwohner an.
Mit der Normalisierung des täglichen Lebens entstand auch der Wunsch nach sinnvoller Freizeitgestaltung. In diesem Bestreben wurde der SV Wilsche gegründet mit den Sparten Fußball, Handball und Leichtathletik. Es wurden Wettkämpfe und Punktspiele ausgetragen und der Sportplatz ausgebaut. Der Platz lag im Bereich Ende Schulstraße – Sandweg. Der Sport war für die Integration der Neubürger wichtig. Neben den sportlichen Ereignissen wurden nach Sportfesten Tanzvergnügen mit allen beteiligten Vereinen organisiert. Es gab jährlich eine Maskerade und später auch Silvestervergnügen. Nach den Jahren der Entbehrung war der Nachholbedarf groß. Die Menschen kamen sich über den Sport näher.
Gesellschaftliche Entwicklungen verändern Interesse am Sport.
Mit steigendem Wohlstand und zunehmender Mobilität rückten neue Interessen in das Blickfeld der Jugend. Die Fußballsparte hatte immer weniger Zuspruch. Als die Jugendmannschaft aufgelöst werden musste, gab es Tränen der Enttäuschung. Sportler und Vorstand mussten hilflos mit ansehen, wie eine ungewollte Entwicklung eine erfgolgreiche Aufbauarbeit zerstörte.
Es blieb in Wilsche zunächst nur der Schulsport, der von engagierten Lehrern gefördert wurde. Unter Führung von Herrn Rektor Sievers wurden um 1960 ein Turnverein mit einer Leichathletikgruppe gegründet. Der Zuspruch blieb aber begrenzt trotz aller intensiven Bemühungen.
Neugründung VfR – Wilsche 1963
Anlässlich einer Skatrunde auf der wurde von Lothar Renwrantz, Horst Stüwe und Winfried Manke die Gründung einer Fußballsparte diskutiert, und schnell umgesetzt. Es wurden in kurzer Zeit 100 Mitglieder geworben ein Vorstand gewählt und sofort der Spielbetrieb begonnen auf fremden Plätzen, denn unser Sportplatz war inzwischen bebaut. Trikots wurden vom Nachbarverein Gamsen ausgeliehen.
Die Skepsis um den Bestand des Vereines war am Anfang groß. So musste sich der Vorstand mit dem 1. Vorsitzenden Walter Müller vornehmlich um den Bau eines Sportplatzes kümmern. Nach der Diskussion vieler Vorschläge wurde das Gelände auf dem Kesselberg gewählt. Mit beispielloser Eigenleistung und der Hilfe von Wilscher Firmen entstand in kurzer Zeit ein neuer Platz. Über 500 Zuschauer belohnten diese Leistung mit ihrem Besuch zur Platzeinweihung.
Später wurde eine Baubude, gestiftet von der DEA in Wietze und eine Handpumpe für die Umkleide- und Waschmöglichkeit aufgebaut.
Neue Sportanlagen und Sparten im VfR Wilsche Neubokel
Die erfreuliche Mitgliederentwicklung in Neubokel hat die Aufnahme des Ortsnamens in unsere Vereinsbezeichnung zur Folge gehabt.
Nach 25 Jahren kann unser Verein stolz sein auf die Sportanlage mit 2 Rasenplätzen und auf die Sportheime in Wilsche und Neubokel. Ein dritter Sportplatz ist im Bau. Wichtig ist auch der Bau des Dorfgemeinschaftshauses mit der Sporthalle für die Entwicklung des Vereins und des Schulsportes.
Die Sparten Gymnastik, Volleyball und Tischtennis haben den Bau der Halle einerseits begründet und werden andererseits einen spürbaren Aufschwung durch die neuen Trainingsmöglichkeiten bekommen. Diese Sparten haben dem Verein ein breites Fundament in Wische geschaffen und die Verbindung zu den Bürgern in Wilsche un Neubokel gefestigt.
Ehrenamtliches Wirken ist Erfolgsgarant.
Die Basis unseres Erfolges ist unsere Jugend die von vielen ehrenamtlichen Helfern unterstützt und individuell gefördert wird. Jede Aufzählung dieser Helfer und verdienten Förderer von der Zeugwartin bis zum Vorstand ist unvollständig. Stellvertretend für diese verdienten Helfer möchte ich neben den 3 Gründern zwei besonders verdiente Förderer des Vereines nennen. Jugendleiter Willi Lutz und Kassenwart Karl Thies haben durch ihren beispiellosen Einsatz wesentlich zu unserem Vereinserfolg beigetragen. Sie haben die Idee der Gründer um Lothar Renwrantz, Horst Stüwe und Winfried Manke weiter getragen.
Horst Stüwe hat als Kassenwart vorzügliche Arbeit geleistet, wie auch Winfried Manke in der Jugendarbeit und als Trainer. Lothar Renwrantz hat neben seinem Studium in Hamburg die Jugend betreut und war in der Fußballmannschaft der sportliche Mittelpunkt. Die Gründer bleiben unsere Vorbilder.
Inzwischen hat der Verein über 600 Mitglieder und wird getragen durch eine breite Erfahrung die auch auf die Enttäuschung früherer Jahre aufbaut. Die Kinder der Gründer werden diese Erfahrung nutzen können.
Unsere ehrenamtlichen Helfer leisten ca. 8000 Stunden pro Jahr für den Verein. Diese Engagement ist das Fundament unseres Erfoges und wir wollen hoffen, dass dieser Einsatz für unsere Jugend erhalten bleibt.
Sport fördert den Zusammenhalt
Als unsere Orte in den 60er Jahren sehr viele neue Bürger aufnahmen, hat der unser Verein einen erheblichen Einfluss auf die Integration dieser Menschen genommen. Neben der sportlichen Begegnung sind die gemeinsam gestalteten Feste für das Zusammenwachsen hilfreich gewesen. Hier haben sich unsere Damenabteilungen besonders verdient gemacht durch Hilfsbereitschaft und faires Miteinander.
Quelle: Ch. Hildebrandt
Gründung
11. Mai 1963
v. L. Horst Stüwe, Lothar Renwrantz und Winfried Manke
1. Vorstand nach Gründung
1964 Erste Fußballspiele auf dem Betzenberg
1968 Sportplatzbau mit Sportheim
1970: Einweihung vom Sportheim (Alte Poststrasse)
1973: Einweihung Sportplatz und Sportheim Neubokel
1974: Einweihung DGH mit Turnhalle in Wilsche
1984: Freundschaftspiel gegen "Werder Bremen"
1987: Fußball: Aufstieg in die Bezirksliga
1988: 25 Jahre VfR Wilsche-Neubokel
1988: Gründung der Tennissparte
1992: Tischtennis: Niedersachsenmeister im Mixed
1994: Ferdinand Heller wird 1. Vorsitzender
1998: Planungsarbeiten Sportheimneubau
1999: Baubeginn Sportheim "An der Masch"
2000: Tischtennis: Norddt. Meister der Senioren
Uwe Meyerhoff